Der ereignisreiche Mai – 19.5. internationaler Museumstag

Die Präsentation der Rothe Brücke

Nach den Jahren der Bautätigkeit an der Westbebauung – Georgenburg unserer Festung Königstein konnten wir dieses Jahr erstmals wieder die Rothe Brücke – Wippbrücke in Funktion zeigen. Zunächst waren wir skeptisch, ob die Funktionsfähigkeit gegeben sein würde. Während der Bauarbeiten sind schwere Lastkraftwagen über die Brücke gerollt. Alle hofften, daß die vorgenommene Unterstützung der Brückenkonstruktion Schaden von dieser abhalten konnte. Die Mitarbeiter der Festung waren guter Dinge, was das betraf. Schon im Herbst letzten Jahres war wohl eine erste Revision der Brücke vorgenommen worden. Im Frühjahr wurde die Wippbrücke dann nochmals überprüft und geölt. Dann stand eine Generalprobe an, bei der wir uns von der Funktion überzeugen konnten. Freundliche Mitarbeiter der Festung und Vereinsmitglieder trafen sich dazu am 16.5. nachmittags zu einem “Probeziehen”.

Obwohl die Konstruktion als Wippe die Brücke schneller öffnen und schließen läßt als es eine Zugbrücke könnte, so ist das System doch sehr Witterungsempfindlich. Tagelanger Regen, oder nasses Wetter kann bewirken, daß sich die Gewichtsverteilung ändert, sprich die Brücke schwerer wird, was dann einen Mehraufwand an Kraft beim bewegen der Wippbrücke bedeutet. Alternativ können auf der Gegenseite Gewichte aufgelegt, oder entnommen werden.

Auf unserer facebook Seite sind zwei kleine Filmchen veröffentlicht worden, die die Brücke in Funktion zeigen.

Nun, dieser Sonntag sollte etwas besonderes werden, für alle Beteiligten. Generell hatten wir uns vorgenommen: Wenn wir unterirdische Räume oder auch die Wippbrücke präsentieren, soll dies aktiv passieren. Wir wollen uns nicht mehr nur hinstellen sondern den Besuchern aktiv die Geschichte der jeweiligen Örtlichkeit nahe bringen. Also mehr auf die Qualität der Präsentationen achten.

Den Anfang dazu haben wir schon vor einigen Jahren gelegt, mit der Sonderführung durch die Tiefkeller, welche von Vereinsfreunden vorbereitet und organisiert worden war und über Jahre, zum Tag des offenen Denkmals im September, sehr viele Besucher der Festung anzog. Der internationale Museumstag sollte ein weiterer Schritt sein. Wir hatten an diesem Tag im Bereich der Rothe Brücke, mit der freundlichen Genehmigung von Frau Dr. Taube,  unseren Infostand aufgebaut. Wir boten hier nicht nur unsere Sonderhefte an, sondern hatten auch unser kleines Festungsrätsel am Start, bei dem es keine Verlierer gab. Familien rätselten zusammen, oder nahmen den Zettel mit, um ihn auf dem Rückweg einzulösen. Die Festung unterstützte uns wieder mit kleinen Geschenken für die Kinder und das Wissen, bei der Auflösung der Fragen gab es für die ganze Familie gratis dazu. Für die Erwachsenen hatten wir “Festungswein” im Angebot. Ein kleines Gläschen voll, zum moderaten Preis, kam auch gut an.

Als wir in der Vergangenheit die Brücke zeigten, geschah das statisch alle viertel oder halbe Stunde. Dieses Mal haben wir uns voll auf die Besucher konzentriert und auch für eine Familie die Brücke in Bewegung versetzt. Der seit letztem Weihnachten aus der Taufe gehobene Stallmeister Christian Wagenknecht, seines Zeichens Stallmeister des Festungskommandanten Generalleutnant von Nostitz, übernahm die Moderation der Präsentation und war gleichzeitig auch Fotomotiv für die vielen Besucher der Festung auf dem Weg zum Tor.

Zum Bewegen der Brücke selbst ist zu sagen das die Vereinsfreunde, die sich zu dieser körperlich nicht ganz leichten Tätigkeit bereit erklärt hatten, zunächst so ihre Probleme hatten, die Kräfte richtig zu dosieren. Das gilt beim Drücken, sprich schließen der Brücke, wie beim Ziehen, also öffnen dieser. Ist die Konstruktion einmal in Bewegung, so setzt die Physik ein und du mußt die Bewegung eher abbremsen. Über den Tag hin hatte sich dann eine Routine eingestellt. Der Stallmeister, so kann ich sagen, hatte schon ein schlechtes Gewissen dabei, seinen Vereinsfreunden mehr Anweisungen zu geben, als mit anzupacken. Im Rückblick kann ich sagen, daß es ein angenehmer Tag war, auch wenn die vier Vereinsfreunde, die die Arbeit hatten, abends mehr geschafft waren als ich.

Aber es gab noch eine zweite Aktion vom Verein, an diesem Tag, auf der Festung. Ein Vereinsfreund bot eine Sonderführung im Kaponnierengang über der dunklen Rampe an. Leider hatte er nicht so viel zu tun wie wir, von der Qualität seiner Führung konnten wir uns aber auch selbst noch überzeugen.

So ist für den 19. Mai ein durchweg positives Fazit zu ziehen, ganz ohne negative Vorkommnisse.

Danke an alle, die halfen den Tag zu einem Erfolg zu machen.